Der Forggensee (Füssen – Roßhaupten im Ostallgäu)

Das Landschaftsbild in der Füssener Bucht war einst geprägt von der Wildflusslandschaft des Lech. Der wilde Lech veränderte immer wieder sein Flussbett, verzweigte sich, benötigte große Überschwemmungsgebiete und schuf eine einzigartige Auenlandschaft Der Forggensee, auch „Speicher Roßhaupten“ oder „Staudamm Roßhaupten“, ist ein Stausee am Lech bei Roßhaupten in der Nähe von Füssen im Königswinkel (Allgäu / Bayern). Der 12 km lange und bis 3 km breite See ist mit 16 km² Fläche der fünftgrößte See Bayerns und liegt zu 2/3 im Gemeindegebiet von Schwangau, weitere Anliegergemeinden sind Füssen, Rieden am Forggensee, Roßhaupten und Halblech. Der Forggensee dient zum einen direkt der Stromerzeugung und auch als sogenannter Kopfspeicher für die lechabwärts gelegenen Wasserkraftwerke, zum anderen ist der See für die Hochwasserregulierung (Hochwasserschutz) am Lech nach Einsetzen der Schneeschmelze wichtig. Außerdem dient er noch der Niedrigwasseraufhöhung und der Naherholung. Er gehörte früher den Bayerischen Wasserkraftwerken (BAWAG), heute E.ON.
Forggensee bei Füssen

Geheimnisse am Grund des Forggensees: Jahrtausendealte Besiedlungsspuren enthüllt!“

Auf dem Grund des Sees liegen zahlreiche Dokumente einer Jahrtausende alten Besiedlung. Am Lechufer bei Horn wurde beispielsweise eine steinzeitliche Jägerstation entdeckt. Römische Gutshöfe und die Römerstraße belegen die große Bedeutung diese Raumes. Ein Abstecher der Straße führt zu der Römersiedlung am Tegelberg. Mit dem Untergang der Weiler Forggen und Deutenhausen mit ihren Bauernhöfen, Mühlen, Ziegeleien und Wiesen fand die Entwicklung dieser Kulturlandschaft ein jähes Ende. Im Winter ist der See trocken und der Grund ist begehbar. Durch diese Möglichkeit sind an manchen Stellen noch Grundrisse von Gebäuden sichtbar, die damals für den Bau des Forggensees abgerissen wurden. Im Sommer dient der nach dem überfluteten Weiler Forggen benannte See auch der Freizeiterholung. Er bietet Möglichkeiten für alle Wassersportarten, so gibt es beispielsweise in Dietringen (800 m über NN) eine Segelschule.

Forggenseeschifffahrt:

Im wahrscheinlich schönsten Teil des Allgäus, dem Königswinkel, liegt der Forggensee. Der Stausee ist rund 12 km lang und bis zu 3 km breit. Die Städtische Forggenseeschifffahrt (Füssen) befährt mit zwei Motorschiffen in planmäßigen Kursen den ganzen See. Auf den Rundfahrten können Sie das herrliche Bergpanorama mit Blick auf Schloß Neuschwanstein und die historische Stadt Füssen genießen

Die MS „Allgäu“ und die im Sommer 2001 zum ersten mal auf dem Forggensee eingesetzte MS „Füssen“ fahren in Füssen ab und legen am Musical Theater Neuschwanstein, in Waltenhofen, Brunnen, Osterreinen, Dietringen, Roßhaupten und am Staudamm an. Je weiter man sich auf einem der Schiffe vom südlichen Seeufer entfernt, desto großartiger wird der Blick auf die Bergwelt der Ammergauer, Lechtaler und Tannheimer Alpen. Unterbrechungen der Fahrten sind an jedem Anlegeort möglich.

Außerdem ist ein Bootsverleih mit zahlreichen Booten (Elektro-, Ruder- und Tretboote) vorhanden.

Bauzeit: 1950-1954
Höhe über Talsohle: 37 m
Höhe über Gründungssohle: 41 m
Höhe der Dammkrone: 785,00 m ü. NN
Speicherraum (=Gesamtstauraum): 165 Mio. m³
Stauziel (Wasserspiegel): 781,00 m ü. NN und aktueller Wasserstand
Wasseroberfläche (normal=max.): 1600 ha (=16 km²)
Dammvolumen: 650.000 m³
Kronenlänge: 320 m
Kronenbreite: 10 m
Böschungsneigung luftseitig: 1:1,5 – 1:1,75
Böschungsneigung wasserseitig: 1:1,75
Einzugsgebiet: 1582 bis 1594 km²