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Der Reiter und der Bodensee - ein Gedicht von Gustav Schwab

die Überraschung kommt am Schluss!

Das Gedicht aus dem 18.Jh.: Kurzfassung für das 21.Jh.:

Der Reiter reitet durchs helle Tal,
auf Schneefeld schimmert der Sonne Strahl.

Er trabet im Schweiß durch den kalten Schnee,
er will noch heut an den Bodensee;


Ein Reiter will im Winter zum Bodensee
Noch heut mit dem Pferd in den sichern Kahn,
will drüben landen vor Nacht noch an.

Auf schlimmem Weg, über Dorn und Stein,
er braust auf rüstigem Roß feldein.

Aus den Bergen heraus, ins ebene Land,
da sieht er den Schnee sich dehnen wie Sand.

Weit hinter ihm schwinden Dorf und Stadt,
der Weg wird eben, die Bahn wird glatt.

Er möchte mit der Fähre an das ander Ufer (nach Hause?),
kennt aber den Weg offensichtlich nicht.

Tja, mit einer g'scheiten Landkarte oder GPS wäre das nicht passiert!
In weiter Fläche kein Bühl, kein Haus,
die Bäume gingen, die Felsen aus;
Hier ist er mitten auf'm See

so fliegt er hin eine Meil und zwei,
er hört in den Lüften der Schneegans Schrei;

es flattert das Wasserhuhn empor,
nicht andern Laut vernimmt sein Ohr;

kein Wandersmann sein Auge schaut,
Der ihm den rechten Pfad vertraut.

Fort gehts, wie auf Samt, auf dem weichen Schnee,
wann rauscht das Wasser, wann glänzt der See?

ist orientierungslos
Da bricht der Abend, der frühe, herein:
Von Lichtern blinket ein ferner Schein.
und schafft es glücklich zum anderen Ufer des Bodensees - Ohne es zu merken!

Es hebt aus dem Nebel sich Baum an Baum,
und Hügel schließen den weiten Raum.

Er spürt auf dem Boden Stein und Dorn,
dem Rosse gibt er den scharfen Sporn.

Und Hunde bellen empor am Pferd,
und es winkt ihm im Dorf der warme Herd.

"Willkommen am Fenster, Mägdelein,
an den See, an den See, wie weit mags sein?"

Die Maid, sie staunet den Reiter an:
"Der See liegt hinter dir und der Kahn.

Und deckt' ihn die Rinde von Eis nicht zu,
ich spräch, aus dem Nachen stiegest du."

Die holde Maid erklärt Ihm gerade, dass er über den zugefrorenern Bodensee geritten ist ("Seegefrörene") - die letzte war 1962/1963

Der Fremde schaudert, er atmet schwer:
"Dort hinten die Ebne, die ritt ich her!"

Da recket die Magd die Arm in die Höh:
"Herr Gott! so rittest Du über den See!

An den Schlund, an die Tiefe bodenlos,
hat gepocht des rasenden Hufes Stoß!

Und unter dir zürnten die Wasser nicht?
nicht krachte hinunter die Rinde dicht?

Und du wardst nicht die Speise der stummen Brut?
Der hungrigen Hecht' in der kalten Flut?"

Sie rufet das Dorf herbei zu der Mär,
es stellen die Knaben sich um ihn her;

die Mütter, die Greise, sie sammeln sich:
"Glückseliger Mann, ja, segne du dich!

Herein zum Ofen, zum dampfenden Tisch,
brich mit uns das Brot und iß vom Fisch!"

Die holde Maid beschreibt Ihm mit Wortgewalt die Gefahr
Der Reiter erstarret auf seinem Pferd,
er hat nur das erste Wort gehört.
Hier graust es Ihm
Es stocket sein Herz, es sträubt sich sein Haar,
dicht hinter ihm grinst noch die grause Gefahr.
Jetzt bekommt er seinen Herzinfarkt

Es siehet sein Blick nur den gräßlichen Schlund,
sein Geist versinkt in den schwarzen Grund.

Im Ohr ihm donnerts wie krachend Eis,
wie die Well umrieselt ihn kalter Schweiß.
Nun Stirbt unser tapferer Held
Da seufzt er, da sinkt er vom Roß herab,
da ward ihm am Ufer ein trocken Grab.


und wird am Ufer begraben

Historischer Hintergrund dieses Gedichtes:
Überliefert ist, dass am 5. Januar 1573 der Elsässer Postvogt Andreas Egglisperger mit seinem Ross den zugeforenen Bodensee nach Überlingen überquerte.
Hieran erinnert auch der 6 m hohe Betonbrunnen in Überlingen in der Nähe der Seepromenade "Der Reiter über den Bodensee" vom Bildhauer Peter Lenk


Robert Schuhmann (1810-1856) vertonte dieses Gedicht 1840 in C-Dur für Singstimme und Klavier


Gustav Schwab (1792-1850) von sagen.at
Quelle:Wikipedia
Quelle:Wikipedia
Als Seegfrörni bezeichnet man in der Schweiz das Zufrieren eines Sees. Der ursprünglich aus dem Schweizer Wortschatz stammende Begriff wurde erst 1963 in den Duden aufgenommen. In südlichen Teilen Deutschlands und westlichen Teilen Österreich wird der Begriff Seegfrörne verwendet.

Seit der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 875 war der Bodensee insgesamt 37-mal zugefroren, zuletzt im Winter 1962/63

875, 895
1074, 1076, 1108
1217, 1227, 1277
1323, 1325, 1378, 1379, 1383
1409, 1431, 1435, 1460, 1465, 1470, 1479
1512, 1553, 1560, 1564, 1565, 1571, 1573
1684, 1695,
1788
1830, 1880
1963



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Siehe auch: Private- und Fun-Seiten
Gewässerseiten
zuletzt geändert: 15/02/2012