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Bräuche im Allgäu und im Kleinwalsertal

Nikolaus und Krampus Advents-, Weihnachts- und Neujahr Faasnacht Funkensonntag April bis Juni Alp-Bräuche Bockmahl in Baad

"1. April"

Als besonderen "Narrentag" kennt man den 1. April schon seit dem Jahr 1631, er dürfte aber schon viel älter sein. Das in den "April schicken" wird auch im Kleinwalsertal schon sehr lange gemacht und es gilt auch bei uns der Spruch: "Wer auf Narren blickt, der wird in den April geschickt". Neben größeren, teilweise auch kostspieligeren Aprilscherzen schickt man die Schulkinder in die Apotheke um zu holen: Ibidum, Kräbsbluat, grade Häckle, dörrta Schnee, Näbeltränner, Sonnabohrer, schwarze Kriida und noch Vieles mehr.

"Jörgatag" (23.4.)

Jeder der vier Jahreszeiten kannte früher ihre traditionsbestimmten Lostage, welchen im bäuerlichen Wirtschaftsleben eine gewisse Bedeutung zugemessen wurde.

Ein solcher gewichtiger Zeitpunkt war der "Jörgentag" am 23. April. Weniger wegen des vor schon sechzehnhundert Jahren, am 23. April 303 unter dem römischen Kaiser Diokletian erlittenen Märtyrertod des tapferen Ritters und Drachentöters St. Georg, besteht ein Zusammenhang mit dem Bauerntum, als wegen des Zeitpunktes, der das Ende des Winterhalbjahres und den Anfang des Sommerhalbjahres bedeutet. Wichtig genug auf den Bauernhöfen schon wegen des Dienstboten- Wechsels an diesem Tage, allwo die Knechte und Mägde ihren Winterdienstplatz verließen und für das Sommer-Halbjahr gedungenen Arbeitskräfte am neuen Dienstplatz antraten. Auch für die jahraus jahrein am gleichen Hof tätigen Angestellten winkte mit dieser Zeitwende eine wesentliche Entlohnung, die der Dienstherr als Selbstverständlichkeit akzeptieren mußte. Witzige Nachbarn veranlassten beim Abschied der Wintermägde in der Abenddämmerung ein sogeanntes "Ausschellen" mit Kuhglocken.

Für manchen überschuldeten Bauern wog der Jörgentag finanziell bitterer, denn da mussten diverse Halbjahreszinsen entrichtet werden. Auf Jörgentag erhofften ferner die Handwerker und Handelsleute auf den fälligen Eingang von Guthaben aus der über die Winterszeit angelieferten Waren und mancherlei Leistungen. -

So sahen also unsere Stände, die Bauern, die Handwerker, die Händler und nicht zuletzt die Dienstboten dem Wendepunkt "Jörgentag" dem einen willkommen, dem anderen mit Besorgnissen entgegen!

"Markustag" (25.4.)

Am Markustag war früher stets eine Prozession.

Die Mittelberger und Hirschegger kamen nach Riezlern und es wurde eine Messe gelesen. In Riezlern ging die Markus - Prozession zur Kapelle in Unterwestegg.

"Fronleichnam"

Das Fronleichnamsfest ist in der zweiten Woche nach dem Pfingstfest. Das altdeutsche Wort Fronleichnam heißt "Des Herren Leib" und eine Fronleichnamsprozession gibt es seit mehr als 700 Jahre.

In unserem Tal wird Fronleichnam bis heute ebenfalls ganz groß gefeiert und ist eines der schönsten Feste des ganzen Jahres. Der Ablauf des Fronleichnamsfestes war folgend. Die Musikkapelle der einzelnen Ortschaften beginnt bereits früh am Morgen mit dem Weckruf und Böller werden geschossen.

Am Vormittag geht die Prozession dann von der Pfarrkirche weg, auf einer bestimmten Strecke. Die Häuser, an denen sie vorbeiführt, sind beflaggt.

An der Prozessionsstrecke werden vier Altäre aufgebaut, an denen dann der Anfang aus einem der vier Evangelien (Matthäus, Markus, Lukas und Johannes) gesungen wird.

Den Zug führt "Kreuz ond Foona" an, dann folgt die Musik,

die Schulkinder - "Chranzmaika" (Kinder und Ledige), Fahnenträger: Jungfrauen-, Jünglings-, Frauen- und Männerfahne, Trägerinnen der "Geheimnisse" mit Chranz, Plätteleschgürtl, Schälkle, Halstüchle und Rosenkranz, "Muttergottesträgerinnen": Chranz mit blauen Bändern, Plätteleschgürtl, Schälkle, blaue Schürze, Halstüchle, Rosenkranz.

In Mittelberg: auch goldbestickte Bänder und auch hell-geblumte Schürzen.

Die Schützen - sie halten am Wochenende davor ihr Schießen und ermitteln König, Königin und den Jungschützenkönig. Bei der Prozession geht das Schützen-Königspaar im Orte des Königs bei der Prozession mit der Fahnenabordnung mit.

Dann folgen die Ministranten Pfarrer mit Monstranz unter dem "Himmel".

Himmelträger sind vier Männer mit Dreispitz, Hellebardenträger, Tracht mit Dreispitz, Kirchenchor, Frauen und Männer.

"Johannistag und Johannisfeuer" (24.6.)

Johannes der Täufer wirkte einst als Bußprediger kurz vor dem Auftreten Jesu in der Jordanebene. Er taufte den Heiland und fand auf Betreiben des Herodes Antipas den Märtyrertod. Unter den vielen Heiligen ist er der einzige, bei dem wir nicht den Todestag, sondern den Geburtstag feiern.

Viele Volksbräuche verbinden sich seit alters her mit dem Ehrentag Johannes der Täufer und viele davon gehen noch auf heidnische Überlieferung zurück. Später haben sich dann andere Bräuche um das Johannisfest gebildet, welches man dann als christliches Sonnwendfeier beging. Von zahlreichen Bergen, besonders im Südosten des Landes, flammen am Vorabend des 24. Juni die Johannisfeuer auf. Junge Menschen springen über die Flammen und dieser Sprung durch Feuer und Rauch verheißt Treue und eine glückliche Ehe.

Bei uns im Kleinwalsertal gibt es diese Bergfeuer auch seit über 60 Jahre und man sagt teilweise, es sei das "Sommer- Sonnwendfeuer". Dies stimmt aber nicht, denn Sonnwende ist ja am 22.6. und bei uns heißt es ja auch "Johannesfeuer"!

Es wird zu Ehren Johannes des Täufers (24.6.) am Vorabend von "Santihanstag", also am 23.6. angezündet. Auf die näheren Berggipfel (Schlappold, Gehrenspitze, Kühgehrenspitze, Hammerspitze, Bärenkopf und Walmdeningerhorn) wird Holz und Brennmaterial von den Burschen getragen und dann bei Dunkelheit abgebrannt.

Man glaubte früher allgemein, dass am Johannistage die gesamte Natur segensvoll verändert sei, besondere Heilkraft schrieb man dem Wasser zu, das man am 24. Juni holte. Kränze aus neunerlei Blumen wurden unter der Zimmerdecke aufgehängt, damit wollte man Glück für das ganze Jahr auf das Haus ziehen. Wer ein Leiden hatte oder einer Krankheit vorbeugen wollte, wusch sich bei mitternächtlichem Glockenschlag schweigend in einer Quelle. Manch einer geht noch heute zur Mitternacht an einen Kreuzweg, um dort das glückbringende Johanniskraut zu finden.


Gemeindeamt Kleinwalsertal
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A-6991 Riezlern
D-87567 Riezlern
Kleinwalsertal Tourismus"1. April"

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zuletzt geändert: 09/12/2008