Allgäuer Wörterbuch A-C, D-F, G-J, K-L, M-O, P-S, T-V, W-Z, Redensarten, Abkürzungen, Quellen oder wie sich hier im Allgäu die Eingeborenen verständigen |
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Leitsprüche der Allgäuer (mehr dazu in Allgäu Humor) ))) | |
It g'schumpfe isch gnua globet |
Wenn man nichts sagt, ist schon genug Lob ausgesprochen |
des hom mir allat scho so dong - des war allat scho so | Das war schon immer so, das braucht man nicht zu ändern! |
Nix sage wird ma wol noch därfe | Ichn lass mir den Mund nicht verbieten |
Essen: Was sagt der Allgäuer wenn es ihm geschmeckt hat? | |
S'goht scho | Es geht so - das höchste Lob eines Allgäuers. |
der Hunger treibts nei | der Hunger nötigt es |
ma ka 's so lohng | man kann es so lassen |
aber it morge scho wider |
Aber Morgen nicht das gleiche schon wieder |
Viel führt ma auf d' Wäge (mit) | Wenn man nicht so viel (auf den Teller) möchte, oder auch nicht... |
Wunderfitz mit brätele | Antwort auf die Frage "Was gibt es heute" - ich wiess es selber nicht |
Weitere Sprüche: | |
A so a gschwollanes Gschwätz | So ein übertriebenes Gerede |
A Faule het gleich einen Platz | Ein Fauler weiss immer seinen Vorteil |
Am gschenkta Gaul guggt ma it ins Maul. | Wenn man etwas geschenkt bekommt, fragt man nicht nach dem Preis. |
Am Obet wird da Faule fleißig. | Die spät arbeiten, sind nicht unbedingt die Fleißigsten. |
An a scheane Kuha ghert ou a schene Glocke. | An etwas Schönes gehörtet was Schönes. |
An bleede Grind hong | vom Trinken am nächsten Morgen Kopfweh haben |
Auf d'Wieber sot ma ou allat a bissele losa. | Auch Frauen können recht haben. |
Aus de Kind werred Leit. | Auch Kleine werden einmal groß. |
As hanged a rota Schtrumpf am Ofe | Vorsicht unerwünschte Zuhörer |
As duats aso | es geht so zur Not |
As duats ar Muus under ar Dtätschfalle, am zwoite Tag besser als am erschte |
Ablehnung eines billigen Trostes |
Belder gseid als dong. | Schneller gesagt als getan. |
Bergab schieben alle hoiligen, Bergauf schieben keine deifi | Wenns leicht geht gibts Hilfe, wehe aber es wird schwer oder kompliziert! |
Bodabira sind guat, wenn se dur de Mage von re Sau ganga sind. | Schweinefleisch, gemästet mit Kartoffeln, schmeckt besser als diese. |
bloß it hudla | In der Ruhe liegt die Kraft |
D' Geizhals griat it gnua, bis ihn a Schaufel Dreck deckt zua. | Jemand ist geizig bis zu seinem Ende. |
D' 'Schulda muaß ma firchta. | Es ist schlecht, wenn man Schulden hat.(Die Schulden sollte man fürchten.) |
D Zit isch do und´s Kalb mueß hear, hot d`r Baur gsoit | die Sache muß jetzt in Ordnung kommen |
Dao goahts ja zu wia im Himmel voarduss | Da ist ja ein Krach wie vor der Himmelstür |
De Esel kennt ma an de Ohre, de Ochs am Brülla. | Jeder hat sein eigenes Merkmal. |
dei Gsichd ka ma loh! | Du siehst aber schön aus! |
Der findt ou ehnder a Usred als a Muus a Loh | er findet auch schneller eine Ausrede als eine Maus ein Loch |
Dem lauft d'Scheiße au da Buggl nauf. | Er hat immer nur Glück. |
Der hört d' Flöh im Mondschein huaschta. | Er hört einfach alles. (Die Flöhe im Mondschein husten) |
Der hot au nemme alle Tasse im Schrank. | Er hat nicht mehr alle Sinnen beisammen. |
Der isch hinterm Mond dahoim. | Er weiß überhaupt nichts. |
Der pfeift aus am letschta Loch. | Er ist am Ende. |
Des isch doch g'hupft wie gschprunga. | Das ist dasselbe. |
des got scho so | Nur nichts verändern, es könnte ja besser werden |
des Holz macht dreimal warm | beim holzen (fällen im Wald), beim spalten und beigen (stapeln) und beim heizen |
Des isch jo zum Mäus melka. | Es ist nicht mehr zum Aushalten. |
Der findt ou ehnder a Usred als a Muus a Loh |
er findet auch schneller eine Ausrede als eine Maus ein Loch |
Dir zoig i no, wo dr Bartl de Most holt. | Ich zeige dir, wo es lang geht. |
Do kensch jo d' Wand nauf gong. | Es ist nicht mehr zum Aushalten. |
Dohoi isch dohoi. | Daheim ist es am schönsten. |
Dois froit mi, wenn ander Lit ihre Küh ou verrecket |
wenn bei anderen auch etwas schief läuft |
Döscht grad, wie wenn ar Kuh a Earbeer gischt |
lächerlich kleine Gabe |
Dr Äpfel fliegt it weit vom Stamm. | Wenn der Sohn (das Kind) wie der Vater (Mutter) ist. |
D'r Hunger tut viel. | Wenn man Hunger hat, macht man alles. |
Du, gell! | Mir wirds gleich zu dumm, |
Du hosch jo nimme alle Latte am Zaun. | Er hat nicht mehr alle Sinne beisammen. |
Du kasch mi am Arsch legga. | Du bist ein Niemand für mich. |
Du Pfeifa. | Du Taugenichts. |
Du wohnsch au do, wo Fuchs und Has sich "Guat Nacht" saget. | Zu jemand, der weit draußen auf dem Land lebt. |
Es gibt Wiaschdere wia di | Liebeserklärung eines echten Allgäuers |
Es got no viel Waser da Bach nab. | Es muß noch vieles passieren. |
Etz hots zwölfe gschlaga. | Es reicht. |
Etz isch d' Scheiße am Kocha. | Es ist genug. |
Etz isch g' stuhlet. | Es reicht. (Die Stühle sind gestellt.) |
Etz isch's Mooß voll. | Es reicht. (Jetzt ist das Maß voll.) |
Etzt hosch da Nagel uf da Kopf droffa. | Jetzt hast du es geschafft. - den Nagel auf den Kopf getroffen. |
Etzt isch dr Diebel in dr Wand. | Es reicht. (Jetzt ist der Dübel in der Wand) |
Etzt isch dr Fade grissa. | Es reicht endgültig. (Jetzt ist der Faden gerissen.) |
Etzt isch d'Suppa ausgleffelt. | Es reicht. (Jetzt ist die Suppe ausgelöffelt.) |
Etzt isch's Kraut ausgschöpft. | Es reicht. (Jetzt ist das Kraut augeschöpft.) |
Gaul um Gurre | Gleiches mit Gleichem, älter zänkische Frau |
Heirat isch kein Kappatausch | Heiraten ist kein Hütetausch |
Hot ma viel, so brucht ma viel. | Wenn man viel hat, braucht man auch viel. |
Heb`s uf, as frißt kui Hoi | das Aufbewahren macht keine Kosten |
I be mit am linka Fuaß aufgschdanda. | Ich bin seit heute Morgen schlecht aufgelegt. |
I gang mit de Henna ins Bett. | Früh zu Bett gehen. |
I wett, i wär im Himmel und du im Paradies, i wett i hett an Schimmel und du an Sack voll Liis. |
Dir wünsche ich Gutes, aber für mich etwas Besseres. |
It's wulle | der hat ein dickes Fell, hält viel aus |
Jetzt isch'm 's Drumm ausgagnga | Jetzt hat er den faden verloren |
Kannsch mir auf d'Kirba komma. | Wollen wir zusammen ausgehen? |
Klei, aber wehrle. | Klein, aber selbstbewusst. |
Lass allat gong, s' hot's allat dong. | Mach alles wie bisher, es war recht so. |
Leichter a Wanne voll Flöh halta als heiratsluschtige Fehla. | Eine Heiratlustige zu Hause zu halten ist ungeheuer schwer. |
lupfst de Klodeckel, was kommt raus - a Schwabensäkel | die Schwaben sind halt überall wo man sie nicht brauchen mag |
Ma kauft koi Katz im Sack. | Man schaut es an, bevor man es kauft. |
Ma muaß an Schtecka schneida, solang ma no jung isch, nochert hot ma'n, wenn ma alt isch. |
Man muß, wenn man noch jung ist, für das Alter vorsorgen. |
Ma mueß allat 's Bescht hoffa, 's Schleacht kommt vo sell. | Man muss immer das Beste hoffen, das Schlechte kommt von alleine. |
Ma muß heiba, wenns Wetter guat isch. | Man muß es gleich erledigen, bevor es zu spät ist. |
Ma wird z'fria alt und z'spät gscheit. | Man wird zu schnell alt und zu spät gescheit. |
Metzger Gang | Wenn alles hergerichtet ist, und der Aufwand umsonst war |
Minder sollt es nimmer werde | Noch schlechter sollte es nun nicht mehr werden |
Mit Schulda muß ma spaare. | Man muß aufpassen, daß man keine Schulden macht. |
Namma nammar gommet allat | Irgend jemand wird das Haus hüten |
Nocherutsche git bös Hosa | Unstetigkeit bringt Schaden |
rum und num | (ungeordnetes) hin und her |
's Geld kas Liacht it vertrage. | Auf der Bank ist das Geld sicherer angelegt als im Geldbeutel. |
S schää-sii goht`r it am weagum |
Sie hat nicht unter der Schönheit zu leiden |
's ischt halt so ! | beliebtes Diskussionsende im Allgäu |
So wie die Alte summet, so zwitschret au die Junge. | Wie die Eltern so sind auch die Kinder. |
Unzfriedene Leit hot es allat gäh. | Unzufriedene Leute hat es schon immer gegeben. |
Ussa hui, inna pfui. | Gut aussehend, aber mit schlechterem Charakter. |
Was ma hot, des hot ma. | Besser den Sperling in der Hand als die Taube auf dem Dach. |
Wenn des stimmt, dann friss i an Beasa. | Wenn man meint, dass etwas unmöglich ist. |
Wer z'viel afangt, kommt zu nix. | Alles anfangen und nichts fertig machen. |
Wia dr Herr so's Gscherr. | Wie die Eltern so die Kinder. |
Wo d'Lieb na fallt, do bleibt se liega und wärs auf am Mischthaufa. | Die Liebe bleibt liegen, wo sie hinfällt, auch wenn es der (oder die) Falsche ist. |
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Erklärung: das e am Ende eines Wortes wird häufig wie das "th" bei "the" ausgesprochen d = Mehrzahl, d Schputtla d´r, s = Einzahl, d´r Bua, s Mädle |
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weiterführende Informationen zum Thema in "www.dein-allgaeu.de" | |
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